Das steht es - Das ALL IN ONE Biwak von Polarmond bestehend aus der Schlafkammer und dem Biwakmodul plus heute dem Liner da es unter -5 Grad gehen soll. Es sollte bis -18 Grad gehen heute, also ideale Testbedingungen.
Na dann wollen wir mal loslegen: Es ist 22:00 Uhr, -12 Grad und ca. 3 km/h Wind, trockner Nebel überall.
Bekleidung: Löffler Transtexshirt langarm, Baumwollunterhose, Fleecehaube (ich habe keine Haare!) und Trainingsjacke sowie Wandersocken. Also das was ich auch sonst im Biwak anhätte. Zusätzlich den Liner der für Minusgrade dabei ist.
Anmerkung: Der Liner ist wie ein dünner Schlafsack, nur ohne Kopfteil mit Reissverschluß. Kann man wie einen Schlafsack verwenden oder einfach nur zum zudecken, wenn man das möchte.
Wichtigste Begleiter das Thermometer, Handy und Fotoapparat.
Ok, dann raus und aufgemacht das gute Biwak.
Der Einstieg ist groß genug und man ist schnell im Schlafraum drinnen. Alle Reißverschlüsse (Liner und Schlafkammer) zugemacht und dann spürt man sofort, dass er warm wird. Beeindruckend, dass die Körperwärme sofort den kleinen Raum aufwärmt und man hat von Beginn an ein angenehmes Gefühl. So, dann den Eingang zu und gute Nacht. Anmerkung: Das Biwak steht seit 10:00 Uhr am Vormittag
Die Schlafkammer heizt sich immer mehr auf und ich beginne nach 15 Minuten mal mit einer Temperaturmessung.
Schlafkammer: 16, 5 Grad Unter dem Liner: 20 Grad Im Biwakzelt: -12 Grad
Anmerkung: Messung mit keinem geeichten Gerät, direkt in den jeweiligen Raum hinein!!
Handy und Fotoapparat sind in einer Seitentasche des Schlafraumes verstaut. Ok, dann is mal pennen angesagt.
Es ist nun 01:00 Uhr der Wecker läutet und ich merke, dass ich bereits tief und fest geschlafen habe. Ok, dann messen wir wieder.
Schlafkammer: 15,5 Grad Unter dem Liner: 19,8 Grad Im Biwakzelt: - 14 Grad
Man merkt mittlerweile, dass die Atemluft im Biwakzelt an der Decke gefroren ist und es bildet sich Reif im Biwakzelt. Die Schlafkammer ist so warm, dass man auch die Hände aus dem Liner nehmen kann und es ist immer noch ein schönes und trockenes Feeling unter dem Liner. 19,8 Grad ist für ein Biwak doch schön warm.
An den Wänden im hinteren Drittel der Schlafkammer ist ein leichter Feuchtigkeitsfilm, der aber gut abtransportiert wird. Ok, bei dem Temperaturunterschied geht das physikalisch auch nicht anders, da bildet sich nun mal Feuchtigkeit. Nur ist das bei weitem weniger als ich es von anderen Zelten kenne und es ist nur ein leichter Film.
Wichtig ist den Lüftungsreissverschluß immer etwas offen zu lassen, dann kann der Luftaustausch besser erfolgen und es bildet sich weniger Feuchtigkeit!!!
Die Liegefläche ist komplett trocken und es ist auch auf der Liegefläche ein schönes warmes Gefühl trotz dem das der Boden gefroren ist. Also die Isolierung von unten her (Bodenplane-Isomatte-Isolieruung Schlafkammer) hält die Kälte pefekt ab.
Bild links zeigt das gefrorene Kondenswasser an der Decke des Biwakzeltes und das Lüftungsfenster. Die Belüftung ist sehr gut und man hat im Kopfbereich sehr viel Platz und kein so einengendes Gefühl wie bei normalen Biwaksäcken.
Bild Mitte zeigt das Lüftungsfenster von außen/unten mit der Stützstange, damit das Zelt schön steht und man genügend Kopffreiheit hat auch wenn es mal viel schneit.
Bild rechts zeigt den Aussenschutz der Belüftung. Da kann auch mal der Wind gehen und es kann schneien. Perfekt geschützt.
Guten Morgen in Grödig - Es ist 06:00 Uhr, die Temperatur beträgt - 13 Grad, es herrscht dichter Bodennebel und es ist Zeit zum Aufstehen. Shitt, es is so warm und eigentlich will ich noch nicht raus, denn ich hab wieder voll tief eingeschlafen. Nutz nix, Andrea wartet mit dem Frühstück, denn sie muss heute arbeiten und meine Fellnasen warten auch schon auf mich :-)
Bevor ich rausschlüpfe noch mal messen:
Schlafkammer: 15,5 Grad Unter dem Liner: 19,9 Grad Im Biwakzelt: - 13 Grad
Zusammenfassung:
Polarmond überzeugt mich auch im Winter. Die Temperaturen im Schlafraum sind selbst bei - 14 Grad (leider hatte es keine -18 wie angekündigt) waren immer angenehm warm gewesen. Der Liner hat bei diesen Temperaturen seine Berechtigung oder Variante 2 man zieht mehr an und erspart sich den Liner. Ich bevorzuge aber da lieber das zugedeckte Gefühl mit dem Liner und die 20 Grad unter dem Liner :-). Ausserdem ist der Liner ein Garant für 100%ge Trockenheit. Unter dem Liner war es nie feucht und ich habe auch nicht geschwitzt.
Die Bodenisolierung ist optimal und es ist nie kalt vom Boden her. Die Isomatte kann man je nach Wunsch härter oder weicher aufblasen.
Die Feuchtigkeit im Schlafraum hält sich in Grenzen und ist für diese Temperaurverhältnisse meiner Meinung nach sehr gering. Da hab ich schon ganz Anderes erlebt. Die Reifbildung im Biwakmodul ist normal und da alles an der Decke gefroren ist problemlos.
Man steigt trocken ein und auch trocken wieder aus.
Die Bewegungsfreiheit im Schlafraum und im Biwakmodul sind herrlich. Alle Schlafpositionen sind möglich und man kann entweder komplett eingehüllt verschwinden im Schlafbereich oder man kann den Kopf außerhalb lassen wenn es zu warm wird. Der Lüftungsreissverschluß ermöglicht eine individuelle Temperaturregelung.
Wichtig ist den Lüftungsreissverschluß immer etwas offen zu lassen, dann kann der Luftaustausch besser erfolgen und es bildet sich weniger Feuchtigkeit!!!
Handy, Fotoapparat, Thermometer haben keine großen Akkuverluste erlitten, da es ja warm genug war im Schlafraum.
Das Schlaffeeling war wieder super, leider durch die Temperaturmessung unterbrochen. Mir war nie kalt bzw. hatte ich nie ein Kältegefühl. Auch beim Aufstehen hatte ich draußen kein unangenehmes Gefühl, denn meine Schlafkleidung war trocken.
Ich persönlich bin mehr der Freund des ALL IN ONE Zeltes. Da hab ich mehr Platz und ich kann notfalls auch mal was kochen witterungsgeschützt. Weiters ist dann meine ganze Ausrüstung auch im Zelt. Im Biwakmodul kann ich nur Bekleidung und Schuhe mit hinein nehmen.
Wenn noch Fragen offen sind, bitte meldet euch einfach!!